Zusammenfassung: Unsere retrospektive Analyse von 1.373 Patienten mit akuter Appendizitis, von denen bei 225 Patienten eine perforierte Appendizitis vorlag, hat ergeben, dass die Perforation der Appendix vermiformis eine relativ häufige Komplikation einer Appendizitis acuta darstellt. Ein stark erhöhter CRP-Wert sowie eine Leukozytose können Hinweise für eine Perforation sein. Neben der klinischen und laborchemischen Untersuchung hat die Sonografie des Abdomens einen hohen Stellenwert in der Differenzierung zwischen perforierter und nichtperforierter Appendizitis. Bei der Appendizitis perforata wird signifikant häufiger freie intraabdominelle Flüssigkeit, ein intraluminaler Appendikolith sowie eine periappendikuläre Umgebungsreaktion nachgewiesen. Eine Single-Port-Appendektomie kann auch bei perforierter Appendizitis erfolgreich durchgeführt werden. Häufiger als bei Appendizitis non-perforata muss jedoch ein Verfahrenswechsel erfolgen. Die Operationen bei perforierter Appendizitis dauern länger und sind häufiger mit dem Auftreten postoperativer Komplikationen (v. a. Wundinfektionen, Seromen, Wundheilungsstörungen) assoziiert als die Appendektomien bei nichtperforierter Appendizitis. Das Keimspektrum bei einer perforierten Appendizitis umfasst zumeist E. coli, Streptokokken, Anaerobier und Pseudomonas aeruginosa, dies sollte in der kalkulierten antibiotischen Therapie berücksichtigt werden. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: D. Kullmann, R. Pohle, T. Klein, D. Diesbach, T. M. Boemers
Rubrik: Kinder- und Neugeborenenchirurgie
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Akute Appendizitis, Appendikolith, Appendix vermiformis, Appendizitis, Keimspektrum, Perforierte Appendizitis, Single-Port-Appendektomie, Sonographie
ISSN: 0009-4846
Institut: Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie und Kinderurologie, Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße, Kliniken der Stadt Köln