Leaky Gut – der durchlässige Darm

Diagnostik und Therapie

Ausgabe: CO.med, 2016, Heft 04, Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 0949-2402)

Der Darm ist die größte Grenzfläche zwischen Körper und Außenwelt. Rund eine Tonne Nährstoffe werden pro Jahr über den Darm eines Erwachsenen aufgenommen. Gleichzeitig ist die Darmschleimhaut eine wichtige Barriere gegenüber schädlichen Noxen wie Allergenen, Krankheitserregern und Schadstoffen wie Schwermetallen usw. Wenn diese Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört ist und Antigene unkontrolliert durch die Darmwand ins Körperinnere strömen können, spricht man vom „Leaky Gut“, dem durchlässigen Darm. Als Ursachen werden biologisch aktive Komplexe angenommen, die von den Darmbakterien abgegeben werden. Sie beeinträchtigen die Integrität von Epithelzellen und Tight Junctions und stören so die intestinale Barriere erheblich. Dadurch wird das Darmepithel durchlässig für Allergene, Schadstoffe und Krankheitserreger. Tight Junctions sind schmale Bänder aus Membranproteinen, welche die Epithelzellen ähnlich einem Klettband verschließen können und so eine interzelluläre Diffusionsbarriere bilden, die das parazelluläre Eindringen von Molekülen und Ionen durch das Epithel verhindert. Tight Junctions sind ein entscheidender Schutz vor eindringenden Mikroorganismen.

Onlinedatenbank: med-search

Autoren: Dr. Mathias Oldhaver

Rubrik: Gastroenterologie

Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: Forschung, Leberzirrhose, Reizdarm

ISSN: 0949-2402