2015 haben unerwartet viele Menschen aus Krisenregionen Zuflucht in Deutschland gesucht. Kinder und Jugendliche stellen dabei eine besonders vulnerable Gruppe dar. Allerdings geschieht Traumatisierung keineswegs nur außerhalb Europas. 80 Prozent der fremduntergebrachten Kinder und Jugendlichen hier vor Ort haben ebenfalls traumatische Erfahrungen gemacht, zirka 60 Prozent mehrfach [1]. Die Erschütterung über die schwerwiegenden Auswirkungen führt häufig zu einer Zentrierung auf die Schäden. Das erschwert jedoch, Möglichkeiten aufzufinden, die eine positive Verarbeitung unterstützen. Denn: Traumatisierte Kinder und Jugendliche entwickeln zum Teil sehr kraftvolle Überlebensstrategien, wenn sie adäquat unterstützt werden. Trauma muss allerdings für diese Art von Unterstützung als Zusammenspiel eines komplexen Gefüges verstanden werden. Schlüsselqualität für eine ressourcenorientierte Arbeit mit komplex traumatisierten Kindern und Jugendlichen ist die Gestaltung einer vertrauensvollen Begegnung, Beziehung und Einbettung, in der ein kreativer Explorations- und Entwicklungsraum entstehen kann. Der Artikel soll hierfür einige Anregungen bereitstellen. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: Prof. Dr. phil. habil. Silke Birgitta Gahleitner
Rubrik: Kinder- und Jugendheilkunde
Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Kinder- und Jugendheilkunde, Traumatherapie
ISSN: 0949-2402