Unsere Gesellschaft ist heute durch eine teils drastisch bewegungsarme Lebensweise charakterisiert. Die Zunahme assoziierter Zivilisationskrankheiten konterkariert in Teilen den erzielten medizinischen Fortschritt. Lange Sitzzeiten werden metaphorisch bereits mit dem Rauchen verglichen und sind signifikantmit erhöhter Gesamt- und kardiovaskulärer Mortalität verbunden. Dabei beeinflussen bereits einfache Maßnahmen wie wiederholtes Aufstehen, Einstreuen bewusster Bewegungsphasen oder Nutzen des Rades für den Arbeitsweg diese Assoziationen positiv. Ab 15Minuten bewusstermoderater Bewegung pro Tag sind erste Signifikanzen zu erwarten; gemäß Kohortenstudien wurde allerdings die größte Risikoreduktion für ein „Bewegungsoptimum“ von ca. 80 Minuten pro Tag kalkuliert. Darüber hinaus sind vermutlich keine weiteren Risikoreduktionen mehr zu erwarten. Als primäre Trainingsmodalität wird weiterhin moderates Ausdauertraining empfohlen. Hinweise der letzten Jahre, dass dies ab sehr hohen und über Jahre kumulierten Umfängen ggf. kardiovaskuläre Schäden bewirkt, scheinen nach aktueller Evidenz langfristig nicht in ein relevant erhöhtes Gesamtrisiko zu münden; gegenteilig leben ehemalige Leistungssportler in aller Regel sogar länger als inaktive Personen. Der vorliegende Artikel fasst die wissenschaftliche Evidenz der letzten Jahre zu den Risiken körperlicher Inaktivität und zu den Effekten verschiedener Bewegungsumfänge und -formen für den Bereich der Primärprävention zusammen. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: A. Preßler
Rubrik: Primärprävention
Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Athletenherz, Bewegung, Marathon, Sitzend
ISSN: 0171-9238