Operatives Management des Mammakarzinoms – Update 2021

N.N.

Die Erfolge in der Behandlung des frühen Mammakarzinoms, die zu einer Gesamt-5-Jahresüberlebensrate der Patientinnen von über 90 % über alle Stadien hinweg geführt haben, gehen auf immer stärker personalisierte, an der Tumorbiologie orientierende Therapieoptionen und die Behandlungsplanung in einem multidisziplinären Setting zurück [1]. Dabei kommt der operativen Therapie der Brust und Axilla nach wie vor eine Schlüsselrolle zu. Um hierbei bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, dass der Brustoperateur bzw. die -operateurin nicht nur über eine umfassende operative Expertise, sondern auch über fundierte Kenntnisse der diagnostischen, system- und radiotherapeutischen onkologischen Behandlungsschritte vor und nach der Operation verfügt. Dies ist unter anderem deshalb wichtig, um eine möglichst effektive Abfolge des komplexen Behandlungsprozesses ohne relevante Therapieverzögerungen zu gewährleisten. Dem Operateur bzw. der Operateurin muss es gelingen, eine maximale onkologische Sicherheit bei gleichzeitig möglichst geringer Morbidität und einem für die Patientin zufriedenstellenden ästhetischen Outcome zu erreichen. In der Praxis bedeutet dies, dass mit der geringstmöglichen Invasivität operiert werden sollte, die eine onkologisch sichere Resektion des Tumors erlaubt. Beispiele für die angestrebte geringere Invasivität des operativen Prozederes sind brusterhaltende, teilweise onkoplastische Operationsverfahren, die Integration von Ansprechmustern in die Operationsplanung nach neoadjuvanter Chemotherapie (NACT) sowie die Durchführung von möglichst gezielten, fokussierten axillären Eingriffen zur Lymphknotenresektion [2, 3].