Zum virtuellen Training bei Multiple Sklerose –Eine kritische Auseinandersetzung zu Möglichkeitender Evaluation für das Funktionstraining online

N.N.

Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßige trainingstherapeutische Maßnahmen positive Effekte für Menschen mit Multiple Sklerose (MS) bedeuten. Die Datenlage basiert zum großen Teil auf in Präsenz durchgeführten und untersuchten Trainingsplänen. Mit der COVID-19-Pandemie wurden viele Therapie- und Trainingsinterventionen auf eine virtuelle Ebene gehoben. Einerseits in der Annahme, dass die Datenlage übertragbar sei und andererseits nach einem „Besser-als-nichts-Prinzip“ aktiv zu bleiben. Die DMSG Hessen hat das Funktionstraining aufgrund der Kontaktbeschränkungen auf eine virtuelle Ebene gehoben und bietet seit Juni 2020 Funktionstraining online an. Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es herauszustellen, welche Evaluationsmethoden in Bezug auf virtuelles Training aktuell Anwendung finden und wie diese in das Funktionstraining online für MS-Erkrankte implementiert werden können. Die Literaturrecherche verlief im Zeitraum vom 02.03.2021 bis zum 13.04.2021 in den Datenbanken der Cochrane Library, NLM Pubmed sowie in PEDro. Aus dieser Recherche ergaben sich sechs Treffer. Zudem fand eine unsystematische Handsuche statt, aus der drei weitere Artikel hervorgingen. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass im vergangenen Jahr in Bezug auf die Pandemie im Gesundheitswesen vor allem in der Ärzteschaft nach neuen Zugangswegen geforscht wurde. Was vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie noch als technische Spielerei galt, ist zeitweise zur einzigen Alternative zur Aufrechterhaltung von Gesundheitsversorgung im Bereich des Gruppentrainings geworden. Die Forschungslücken zu Wirkungsweisen und potentiellen Evaluationsverfahren seitens der Sport- und Therapiewissenschaften gilt es zu schließen. Mit intelligenten Lösungen kann Telerehabilitation aus dem heutigen Verständnis heraus eine neue Ebene der Patientenversorgung eröffnen.